Wie kann ich ein Gebäude gegen Spionageangriffe und Blitzschlag wirksam schützen? 

Mit dieser Frage hat sich die Groth & Co. Bauunternehmung in Pinneberg beim Bau eines Infrastrukturgebäudes beschäftigt und eine Lösung patentiert: Das EMV-geschirmte Gebäude. EMV steht für elektromagnetische Verträglichkeit. Die patentierte Innovation aus Pinneberg schützt das Gebäude vor elektromagnetischen Gefahren und den Auswirkungen von Blitzschlägen.

Wann wurde das Patent für Fertigteile für ein EMV-geschirmtes Gebäude veröffentlicht?

Am 24. Juli 2025 wurde das Patent DE 10 2023 126 049 offiziell veröffentlicht. Es beschreibt ein neuartiges Fertigbauteil für EMV-geschirmte Gebäude, inklusive Verfahren zur Montage und Nutzung.

Wer steckt hinter der Entwicklung?

Die Groth & Co. Bauunternehmung aus Pinneberg hat das Projekt initiiert und in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten des VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.), des VSEH (Verein der vereidigten Sachverständigen der Elektrohandwerke e.V.) und des VdS (Verein der Sachverständigen für Blitz und Überspannungsschutz sowie EMV-gerechte elektrische Anlagen). 

Was macht das Patent besonders?

Die patentierte Lösung bietet umfassenden Schutz vor elektromagnetischen Einflüssen – von Sonnenwinden über elektromagnetische Impulse (electromagnetic pulse, EMP) bis hin zu technischer Spionage durch elektromagnetische Abstrahlung. Sie erfüllt die Anforderungen der BSI-Richtlinie TR-03209-1/2 und ist damit besonders für sicherheitskritische Infrastrukturen geeignet.

Welche Gefahren werden konkret abgeschirmt?

Sonnenwinde und elektromagnetische Impulse (EMP), Atomschlag und Blitzschlag, Strahlungen im Niederfrequenz- und Hochfrequenzbereich, magnetische Impulse und Gleichfelder, induktive und kapazitive Einkopplungen, Elektrosmog, technische Spionage durch elektromagnetische Abstrahlung werden abgeschirmt durch das innovative Patent der Groth & Co. Bauunternehmung in Pinneberg.

Wo kommt die Technologie zum Einsatz?

Das patentierte Betonfertigbauteil für EMV-geschirmten Gebäude eignet sich ideal für sicherheitskritische Infrastruktur, Rechenzentren, Energieversorgung, Kommunikationsanlagen, medizinische Einrichtungen, Forschungslabore sowie militärische Infrastruktur und trifft aktuelle Bedarfe.

Wie wurde die Technologie getestet?

Ein erstes Bauvorhaben in Hybridbauweise wurde bereits erfolgreich umgesetzt. Die gewonnenen Erkenntnisse führten zur Weiterentwicklung – heute ist auch die vollständige Umsetzung in Fertigbauweise möglich.

Was sind die Vorteile für Bauherren und Betreiber?

Die Modularität ist ein großer Vorteil, da es sich um Fertigbauteile mit integrierter EMV-Schirmung handelt. So ist eine effiziente und präzise Montage möglich und ein ganzheitlicher Schutz für Gebäude und Infrastruktur gegeben. Der flexible Einsatz in verschiedenen Branchen und Gebäudetypen sowie natürlich die normgerechte Umsetzung bieten viele weitere Vorteile:

Zeitersparnis: Ein schneller Baufortschritt durch Vorfertigung im Werk und kurze Montagezeiten auf der Baustelle, sowie witterungsunabhängige Produktion der Bauteile im Werk ermöglicht eine bessere Planbarkeit und Zeitersparnis

Qualitätssicherung: Hohe Maßgenauigkeit und gleichbleibende Qualität durch industrielle Fertigung und kontrollierte Bedingungen im Werk führen zu weniger Fehlern als in der Herstellung mit Ortbeton.

Wirtschaftlichkeit: Reduzierte Arbeitskosten auf der Baustelle durch weniger Personalbedarf und geringere Schal- und Rüstzeiten können die Gesamtkosten senken. 

Nachhaltigkeit: Fertigbauteile erzeugen weniger Abfall auf der Baustelle durch optimierten Materialeinsatz.

Sicherheit: Weniger Arbeiten in großer Höhe reduzieren Sicherheitsrisiken, da viele Elemente vormontiert sind. Kürzere Baustellenzeiten reduzieren Risiken für Arbeiter und Verkehr.

Flexibilität im Design: Vielfältige Formen und Oberflächen sind durch moderne Fertigungstechniken möglich.

Logistikvorteile: Just-in-time Lieferungen reduzieren Lagerflächen auf der Baustelle.

Was bedeutet das für die Zukunft des Bauens?

Groth & Co. setzt mit dieser Entwicklung neue Maßstäbe in der technischen Gebäudeausstattung und zeigt, wie Innovation und regionale Kompetenz zusammenwirken können.