Die zweite Hälfte des Praktikums startete mit einem Besuch in Tallinn. Um 09:30 Uhr angekommen, begannen wir unseren Rundgang durch die Altstadt von Estlands Hauptstadt. Schnell wurden wir auf die vielen kleinen Handwerkerläden aufmerksam, in denen man Holzbestecke, Schmuck und Souvenirs kaufen konnte. Alles per Handarbeit hergestellt und „Made in Tallinn“. Die kleinen Gassen gepflastert mit Natursteinen und Granitborden, die bepflanzten Balkone und die Handwerkerläden versprühten sehr viel Charme und man hatte das Gefühl in ein vorheriges Zeitalter gereist zu sein. Wir besuchten mehrere Kirchen, gingen die
alte Festungsmauer entlang und bekamen einen wunderschönen Blick über Tallinn geboten. Gegen 22:30 Uhr nahmen wir die Fähre zurück nach Helsinki, durchstöberten die „Duty – Free“ Shops nach Mitbringsel und stießen auf diesen erfolgreichen und ereignisreichen Tag an.
Am Montagmorgen ging es für uns wieder auf die Baustelle. Die ersten beiden Tage hatten wir die Aufgabe, Asphalt und Großpflaster aufzunehmen und per Radlader den Sattel zu beladen. Hierfür bekamen wir eine Einweisung in die Maschine und durften dann selbstständig die Arbeiten ausführen. Eine ca. 60 m2 und 6 cm dicke Asphaltschicht haben wir aufgebrochen und ca. 25 m2 Großpflaster aufgenommen, sauber auf EU – Palette gestapelt und zum Abtransport vorbereitet. Der Asphalt und das Großpflaster dienten als Fuß- und Radweg, mussten jedoch weichen, da eine neue Auffahrt an dieser Stelle entstehen soll.
Als nächstes schlossen wir ein Fallrohr an die bestehende Regenentwässerung an. Hierfür verwendeten wir KG 2000 Rohre mit einem Innendurchmesser von 200 mm. Die ca. 9 m lange Regenentwässerungsleitung bauten wir zügig samt Bögen, Überschiebmuffe und Reduzierung ein. Danach konnten wir den Graben wieder verfüllen, verdichten und sammelten Lob vom zuständigen Bauleiter.
Die restlichen beiden Tage durchtrennten wir durch das Rammen beschädigte Spundwände mit Hilfe der „Brennschneide – Technik“. Hierfür verwendeten wir ein Sauerstoff – Acytelen – Gemisch. Dies war für mich eine komplett neue Erfahrung, da ich mit einem solchen Trennverfahren bisher nicht gearbeitet habe. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurden die Schnittkanten immer gerader und man bekam das richtige Gefühl für Hitze, Abstand und die Technik des Brennschneidens. Am letzten Tag unseres Praktikums haben wir während der Mittagspause gegrillt. Hierfür kam sogar der Chef der „E. M. Pekkinen Oy“ auf die Baustelle und überreichte uns ein kleines Abschiedsgeschenk. Bei netten Gesprächen und reichlich Grillwurst bedankten wir uns für die ereignisreiche und spannende Zeit in Helsinki und verabschiedeten uns.
Am letzten Wochenende des Praktikums besuchten wir den Zoo und bekamen so auch noch Elche und Bären zu Gesicht. Wir spazierten auf der Insel und genossen das gute Wetter.
Der Montag wurde genutzt um den nahegelegenen Nationalpark „Nuuksio“ zu besuchen. Früh fuhren wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Natur und starteten unseren Wanderausflug. Ca. 12 km vorbei an kleinen Seen, Felsen und der ein oder anderen Holzhütte genossen wir die Ruhe und das Flair des Nationalparks. Zum Schluss der Wanderung machten wir ein kleines Lagerfeuer und aßen unsere mitgebrachten Grillwürste. Dieser Wanderausflug war das perfekte Ende des Auslandpraktikums in Helsinki.
Ich habe in den drei Wochen in Helsinki viele neue Eindrücke gewonnen. Sowohl beruflich als auch persönlich war es eine ereignisreiche und interessante Zeit. Ich kann nur jedem empfehlen ein solches Praktikum zu absolvieren und diese Erfahrungen zu machen. Vielen Dank an den Praktikumsbetrieb „E.M. Pekkinen Oy“ in Helsinki für die tollen zwei Arbeitswochen und der Groth und Co. Bauunternehmung GmbH in Pinneberg für das Ermöglichen dieses Praktikums.
Felix Burmeister
Azubi Straßenbau
3. Lehrjahr