Am Dienstagmorgen um 07:00 Uhr holte uns unsere finnische Betreuerin vom Hotel ab und zeigte uns den Weg zur Baustelle. Mein Mitschüler und ich wurden vom Bauleiter herzlich empfangen und anschließend über das aktuelle Bauvorhaben aufgeklärt. Er nahm sich viel Zeit für uns, beantwortete neugierige Fragen und erkundigte sich nach unseren ersten Eindrücken von Helsinki. Nach der Kaffeepause durften wir uns die Baupläne anschauen und verstanden nun mehr und mehr, was in den nächsten Tagen und Monaten erbaut wird. Unser Praktikumsbetrieb errichtet eine Eishockey Halle, die für den Verein in der finnischen Stadt „Espoo“ als Trainingszentrum und für den Nachwuchs als Austragungsstätte für ihre Heimspiele dienen soll. Die Arena wird ca. 4000 Sitzplätze und vier Eishockey Felder haben. Außerdem wird hierfür eine Straße umgebaut und eine Schmutzwasserleitung quer über das Baugelände verlegt. Die größte Schwierigkeit ist das Abhalten des Grundwassers, weshalb die in 6 m Tiefe zu verlegenden Betonrohre mit einem Innendurchmesser von 800 mm im Schutz von Spundwänden und einer 20 cm dicken Betonbettung verlegt werden.
Außerdem lernten wir unsere neuen Kollegen für die nächsten zwei Wochen kennen und bemerkten schnell, dass die Offenheit und Herzlichkeit auch im Berufsalltag vorhanden sind. Voller Interesse wurden wir von den Mitarbeitern über unseren Job in Deutschland, Hobbies, Interessen und unser Privatleben ausgefragt. Nach dem Mittag bauten wir mithilfe eines Mobilbaggers Naturschotter ein. Ein ca. 120 m² großes Areal bedeckten wir mit 70 cm Natursteinschotter, welcher von den Korngrößen stark an den Gleisbau erinnerte. Schnell bekamen wir eine Einweisung für die 20t Walze von CAT und verdichteten mehrmals die Bodenschichten.
Für die umverlegte Straße bauten wir beidseitig alle 30 m Betonfundamente für die Straßenlaternen ein. Hierbei bemerkten wir schnell, dass man mit Handschachtung in Finnland nicht weit kommt, weswegen wir von einem Mobilbagger unterstützt wurden. Anschließend begannen wir mit dem Ausbau von alten Fernwärmeleitungen, Kabelschutzrohren und Gasleitungen. Von PVC Rohren mit DN 100 bis hin zu Stahlleitungen mit DN 400 war alles vertreten.
Mein Fazit von der ersten Praktikumswoche bei der E.M. Pekkinen Oy ist, trotz bereits winterlichen Temperaturen (0 Grad Celsius), durchweg positiv. Ich habe viele nette und gut Englisch sprachige Mitarbeiter kennengelernt. Bin erstaunt über die technische Ausstattung und den guten Zustand der Baumaschinen, sowie die Arbeitsabläufe innerhalb der Kolonne. Nun geh ich in das wohlverdiente Wochenende und freue mich auf eine neue Praktikumswoche.
Felix Burmeister
Azubi Straßenbau
3. Lehrjahr